Creality Sermoon V1 Pro Test

Verschaffen wir uns einen kurzen Überblick:

Vorteile

• Fertig aufgebaut und druckfertig
• Eingebaute Überwachungskamera
• Drucken & Steuern über Wi-Fi

Nachteile

• Kleines Bauvolumen
• Relativ teuer

Unser Urteil

Der Sermoon V1 Pro macht 3D-Druck für die breite Masse zugänglich und liefert out of the box sehr gute Ergebnisse. Sie zahlen jedoch eine Prämie dafür, und das Druckvolumen ist recht gering.

Der Ender 3 von Creality ist einer der beliebtesten 3D-Drucker überhaupt, und der Sermoon V1 Pro stellt eine leichte Abkehr für das Unternehmen dar. Das liegt daran, dass es eines der ersten geschlossenen Modelle ist, das es herausgebracht hat, ein Drucker, der sofort einsatzbereit ist und das Drucken mit ABS- sowie PLA-Filamenten unterstützt.

Typischerweise sind 3D-Drucker nicht sehr benutzerfreundlich und haben eine steile Lernkurve. Einige Leute erwarten, dass sie eine 3D-Version ihres Tintenstrahldruckers sind, aber die Realität sieht ganz anders aus. 3D-Drucker, die sich an Verbraucher richten, drucken normalerweise in einer einzigen Farbe und müssen zusammengebaut und angepasst werden, bevor sie etwas drucken können.

Der Sermoon V1 Pro hat vielleicht einen seltsamen Namen, aber er ist einer der benutzerfreundlichsten 3D-Drucker, die Sie kaufen können. Es verfügt über einen Touchscreen, eine eingebaute Kamera und kann den Druckvorgang anhalten, wenn jemand die Tür öffnet.

Dies macht es ideal, wenn Sie es für Ihre Kinder kaufen oder sogar als erster 3D-Drucker für alle, die den Aufwand des Zusammenbaus vermeiden möchten.

Funktionen & Design

• 175 x 175 x 165 mm Bauvolumen
• 400 x 380 x 430 mm Maschinenabmessungen
• 250 °C maximale Düsentemperatur
• 80 °C maximale Betttemperatur

Der Sermoon ist etwa so groß wie ein kleiner Laserdrucker und benötigt nicht viel Platz. Denken Sie nur daran, dass die Filamentspule an einem ausklappbaren Arm an der Außenseite des Druckers hängt, was die Breite um weitere 120 mm erhöht.

Die maximale Druckgröße ist erheblich kleiner: Modelle können bis zu 175 x 175 x 165 mm (BTH) groß sein. Das ist viel weniger als beim ähnlich teuren Creality Ender 3 S1, der ein Bauvolumen von 220 x 220 x 270 mm hat.

Wenn Sie den Sermoon auspacken, zeigt die Schnellstartanleitung alle Schaumstoffverpackungsteile, die aus dem Inneren des Druckers entfernt werden müssen, und alle Kabelbinder, die durchtrennt werden müssen.

Sobald dies erledigt ist und Sie überprüft haben, dass der Spannungsschalter für Ihr Land richtig eingestellt ist, können Sie mit der mitgelieferten Schere das Ende der ebenfalls mitgelieferten Spule aus weißem PLA zu einer Spitze schneiden und dann durch das Loch an der Seite führen des Druckers.

Wenn Sie es zum ersten Mal einschalten, führt Sie der Bildschirm des Sermoon V1 Pro auch durch das Laden des Filaments, was eine einfache Aufgabe ist, es durch das Rohr zu schieben, bis es den Extruder erreicht.

Dieser hat zwei Zahnräder, eine zuverlässigere Anordnung als Einzahnrad-Extruder und, da er direkt am Druckkopf montiert ist und nicht irgendwo am Rahmen des Druckers (eine sogenannte Bowden-Anordnung), einen Direktantrieb.

Direktantrieb ist vorteilhaft, wenn Sie schneller und genauer drucken möchten, aber in der Praxis spielt es keine Rolle, welchen Typ Ihr Drucker hat. Jeder hat Vor- und Nachteile.

Wichtig dabei ist, dass beim Sermoon V1 Pro die Benutzerfreundlichkeit an oberster Stelle steht. Creality sagt, dass der Drucker „nivellierungsfrei“ ist, was Anfänger brauchen, da das Nivellieren (oder genauer gesagt das Tramming) ein großer Schmerzpunkt ist.

Wenn das Druckbett nicht perfekt eben ist und den richtigen Abstand zur Düse hat – dem Teil, aus dem das Filament austritt – schlagen die Drucke fehl.

Wenn Sie sich mit 3D-Druckern auskennen, denken Sie vielleicht, dass dies eine „automatische Nivellierung“ ist, aber das ist nicht der Fall. Das bedeutet, dass Creality das Bett in der Fabrik nivelliert hat, sodass der Benutzer – theoretisch – auf Drucken klicken kann und sich nie um die Nivellierung kümmern muss.

Meiner Erfahrung nach stimmt das nicht. Obwohl einige Drucke, insbesondere solche mit einer ziemlich großen Grundfläche, erfolgreich abgeschlossen werden konnten, scheiterten diejenigen, bei denen viele kleine Teile mit dem Druckbett in Kontakt kamen, da sich einige Teile lösten, bevor das Modell fertig gedruckt war.

Glücklicherweise ist es ziemlich schnell, das zu verwenden, was ich den „unterstützten Nivellierungsprozess“ nenne. Auf dem Touchscreen finden Sie im Einstellungsmenü die Option „Automatische Nivellierung“. Bewaffnet mit einem kleinen Stück Papier müssen Sie es nur in fünf verschiedenen Positionen unter der Düse hin und her bewegen und die Höhe des Bettes mit den Auf-/Ab-Steuerungen auf dem Bildschirm fein einstellen, bis Sie einen leichten Widerstand spüren das Papier bewegen.

Es dauert ein paar Minuten, hat aber alle Probleme gelöst, die ich mit Drucken hatte, die nicht auf dem Bett haften. Dieses Bett ist ein Kunststoff-„Tablett“ mit einer beheizten magnetischen Oberfläche, auf der sich ein abnehmbares, flexibles, strukturiertes Laken befindet.

Dies ist viel wünschenswerter als eine Glasplatte, da das Filament viel besser daran haftet, ohne Malerband oder Klebestift zu benötigen, und Sie können es aus dem Drucker nehmen und biegen, um fertige Drucke leicht zu entfernen.

Es ist erwähnenswert, dass sich das Druckbett auf und ab bewegt, während sich der Druckkopf von Seite zu Seite und von hinten nach vorne bewegen kann. Normalerweise hat diese Art von 3D-Drucker ein Bett, das sich vor und zurück bewegt, während sich der Druckkopf von Seite zu Seite und auf und ab bewegt.

Wichtig ist, dass das Bett nur auf der rechten Seite an einer langen Schnecke (einer einzigen Führungsschraube) befestigt ist, die es auf und ab bewegt. Für eine höhere Genauigkeit haben viele 3D-Drucker zwei Leitspindeln, eine auf jeder Seite des Druckers.

Dies verursacht jedoch keine Probleme, es sei denn, Sie drucken große Modelle mit hoher Geschwindigkeit.

Creality enthält einige Modelle auf einer SD-Karte, die Sie in den Drucker stecken und sofort drucken können.

Der Touchscreen zeigt die Temperatur des Betts (bis zu 80 °C) und der Düse an, die 250 °C erreichen kann.

Es zeigt auch die verstrichene Zeit, einen blauen Fortschrittsbalken und den bisher abgeschlossenen Prozentsatz an. Während des Druckens können Sie die Temperatur anpassen, die Druckgeschwindigkeit erhöhen oder verringern und das eingebaute Licht ein- und ausschalten.

Anweisungen und Animationen auf dem Bildschirm sind sehr hilfreich für Dinge wie das Laden und Entladen von Filamenten und machen den Sermoon V1 Pro sehr einfach zu bedienen.

Wenn Sie möchten, können Sie auch eine Einstellung aktivieren, die den Druckvorgang automatisch unterbricht, wenn die vordere Tür geöffnet wird. Es ist eine Sicherheitsfunktion, um zu verhindern, dass sich kleine Hände verletzen, aber es kann die Düse oder das Bett nicht sofort kühlen, da diese sehr heiß sind.

Dies und die eingebaute Webcam sind die einzigen zwei Merkmale, die dieses Pro-Modell von dem Nicht-Pro-Modell unterscheiden.

Aber es ist die 720p-Kamera, für die es sich lohnt, das Extra auszugeben. Mit der Creality Cloud-App können Sie den Sermoon V1 Pro-Druck beobachten und sich vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Die Videoqualität ist ziemlich schlecht, daher werden Sie damit keine erstaunlichen Zeitraffervideos aufnehmen, die Sie auf YouTube teilen können, aber Sie können den Druckfortschritt überprüfen, ohne zum Drucker gehen zu müssen.

Sie können es auch im Vollbildmodus anzeigen, wenn Sie Ihr Telefon ins Querformat drehen.

Die App ermöglicht es Ihnen auch, den Druckfortschritt als Prozentsatz anzuzeigen und wichtige Einstellungen zu ändern, wie Sie es vom Touchscreen aus tun können, nur aus der Ferne.

Sie können auch von der Community erstellte Modelle herunterladen, und mit dem integrierten Cloud-Slicer können Sie die Größe von Objekten ändern und sie von Ihrem Telefon aus drucken.

Ein praktisches Sichtfenster auf der Oberseite des Druckers macht es einfach, den Druckfortschritt aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, und dieses ist abnehmbar, um den Zugang zum Druckkopf zu erleichtern, falls Sie ihn entfernen müssen, um die Düse zu wechseln oder ihn einfacher zu reinigen.

Leistung

Lassen Sie uns zunächst über Lärm sprechen. Creality sagt, dass der Sermoon V1 (und Pro) einen 'Silent Operation' haben und weniger als 45 dB produzieren. Diese Zahl, ob Sie Ihre dB-Skala kennen oder nicht, ist definitiv nicht still.

Ich habe eine kostenlose Soundmeter-App verwendet, um zu sehen, ob sie 45 dB anzeigt, weil der Drucker in meinen Ohren deutlich lauter zu sein schien als meine Spülmaschine, die ebenfalls um die 45 dB herum sein soll und die ich im Allgemeinen nicht hören kann.

Auch ohne die beiden zusätzlichen Gehäuselüfter zeigte die App rund 50-54dB an. Obwohl ich sicher bin, dass es nicht so genau ist wie ein teures Instrument zur Messung der Lautstärke, liegt es wahrscheinlich nahe an der tatsächlichen Zahl.

Es mag der behaupteten Zahl nahe kommen, aber denken Sie daran, dass die dB-Skala nicht linear ist: Sie ist logarithmisch. Subjektiv ist der Sermoon etwas leiser als offene 3D-Drucker, habe ich aber nicht viel getestet. Es ist möglich, im selben Raum zu arbeiten, während der Sermoon vor sich hin surrt, aber Sie möchten sicherlich nicht in einem Raum schlafen, während er druckt.

Schalten Sie diese Gehäuselüfter ein, und der Geräuschpegel steigt auf etwa 60 dB, etwa auf den Pegel normaler Gespräche oder Hintergrundmusik – oder eines Laptops mit auf Hochtouren laufenden Lüftern. Es ist Ihnen vielleicht egal, wie laut ein 3D-Drucker ist, aber Sie werden sich um die Druckqualität kümmern. Und der Sermoon V1 Pro ist insgesamt sehr gut, wenn man PLA verwendet.

Die Drucke sind im Allgemeinen schön und sauber und frei von Fäden, was bedeutet, dass verschiedene Teile des Drucks unerwünschte Fäden zwischen sich haben. Der erste Benchy, den ich zu 100 % gedruckt habe, war einer der besten, die ich je gesehen habe, obwohl es wie bei allen Drucken, die ich ausprobiert habe, eine sichtbare Z-Naht gab (auf dem Foto oben auf dem Rumpf gut zu sehen).

Dies sieht aus wie eine vertikale Verbindung in jedem Druck, wo es kontinuierlich und glatt sein sollte. Es könnte an den Standardeinstellungen im Slicer von Creality liegen: Ich habe das mitgelieferte Profil auf der SD-Karte verwendet, was Anfänger tun werden.

Wahrscheinlicher ist aber, dass es an unkalibrierten E-Stufen liegt.

Abgesehen davon, was verbessert werden kann, wenn Sie bereit sind, zu kalibrieren und einige Optimierungen vorzunehmen, sind die Drucke beeindruckend. Ich habe versucht, verschiedene artikulierte Print-in-Place-Modelle zu drucken, und selbst bei 0,2 mm Standardqualität konnten sie sich artikulieren, nachdem alle zusammengeklebten Abschnitte mit vorsichtiger Anwendung von Kraft gelöst wurden.

Beim 3D-Druck kompromittieren Sie immer Qualität und Geschwindigkeit. Das bedeutet, dass Sie präzisere Ausdrucke in besserer Qualität erhalten, aber deutlich länger auf die Fertigstellung warten müssen.

Das einzige andere Problem war, dass der Sermoon V1 Pro Überhänge nicht so gut handhabt wie andere Drucker, die wir kürzlich gesehen haben, darunter der Anycubic Vyper und der Voxelab Aquila S2. Das Foto unten zeigt das Problem: Filament hängt dort, wo es – bei konkurrierenden Druckern – im Großen und Ganzen eben bleibt.

Sie können Stützen hinzufügen, um dem entgegenzuwirken, aber das verlängert die Druckzeit und es kann schwierig sein, sie sauber zu entfernen.

Die Tatsache, dass der Sermoon geschlossen ist, ermöglicht es, Wärme zu speichern, um die Umgebungstemperatur zu erhöhen und konstant zu halten. Aus diesem Grund sagt Creality, dass der V1 Pro ABS drucken kann.

Creality hat freundlicherweise eine Rolle weißes ABS zum Testen zur Verfügung gestellt, und ich habe die empfohlenen Slicer-Einstellungen verwendet und das Bett 10 Minuten lang auf 80 °C vorgewärmt, bevor ich mit dem eigentlichen Druckauftrag begonnen habe.

Ob kleine oder große Modelle, einfach oder komplex, leider verzogen sie sich alle und klebten nicht so gut am Bett wie PLA. Dies geschah auch beim Hinzufügen einer Krempe, was darauf hindeutet, dass der Sermoon V1 Pro trotz des Gehäuses nicht die beste Wahl ist, wenn Sie mit ABS drucken müssen. In der Tat empfehlen viele Leute, für PLA eine Betttemperatur von über 100 °C zu verwenden, aber das Bett des Sermoon liegt bei 80 °C.

ABS ist berüchtigt für Verziehen, daher ist es bei diesem Drucker am besten, sich an PLA zu halten.

Preis & Verfügbarkeit

Das Sermoon V1 Pro kostet bei Creality 539 US -Dollar, das sind 120 US-Dollar mehr als die Nicht-Pro-Version .

Keines der Modelle ist auf der britischen Website von Creality erhältlich .

Sie finden es jedoch im Angebot anderer Einzelhändler zu niedrigeren Preisen. Beispielsweise verkaufte Box.co.uk den V1 Pro zum Zeitpunkt der Überprüfung in Großbritannien für 349 £.

Für den gleichen Preis könnten Sie den Ender 3 S1 kaufen, der über eine echte automatische Bettnivellierung und ein größeres Druckvolumen verfügt.

Oder Sie können sich für weniger Geld für etwas wie den Anycubic Vyper oder den Voxelab Aquila S2 entscheiden, der noch billiger ist, bis zu 300 °C druckt, aber keine automatische Bettnivellierung hat.

Urteil

Der Creality Sermoon V1 Pro mag einen seltsamen Namen haben, aber er ist ein wirklich guter kleiner 3D-Drucker für alle, die direkt aus der Verpackung drucken möchten, ohne ihn zuerst bauen und putzen zu müssen.

Abgesehen von ein paar kleineren Druckproblemen ist die Druckqualität mit PLA ausgezeichnet und der einzige wirkliche Nachteil – abgesehen von der Tatsache, dass es mehr kostet als nicht geschlossene Drucker – ist das relativ kleine Bauvolumen.

Es lohnt sich, über das größte Objekt nachzudenken, das Sie drucken möchten, und sicherzustellen, dass Sie sich nicht besser für ein offenes Design entscheiden, das größere Modelle zulässt.

Angenommen, es reicht Ihnen aus, sind die integrierte Kamera und die Creality Cloud-App des V1 Pro wirklich nützlich und machen einen bereits einfach zu bedienenden Drucker noch komfortabler.

Spezifikationen

Creality Sermoon V1 Pro: Technische Daten

• FDM 3D-Drucker
• erfordert 1,75 mm PLA/ABS-Filament
• Druckergröße: 400 mm × 380 mm × 430 mm
• Maximale Druckgröße: 175 x 175 x 165 mm
• Druckt von SD (Karte im Lieferumfang enthalten) oder über Wi-Fi
• Schichtdicke 0,1-0,4 mm
• Düsendurchmesser 0,4 mm
• Positioniergenauigkeit: 0,1 mm
• Max. Düsentemperatur 250 °C
• Max Betttemperatur 80°C
• AC 110-230 V Eingang
• 150 W Stromverbrauch
• Maschinengewicht 11,5 kg
• Filamentauslaufsensor: Ja
• Drucken anhalten: Ja
• Webcam: 720p